Helena Berg in der Denkmalpflege im Freiwilligen Sozialen Jahr
In einem Gespräch verrät sie viel über ihr gemeinsames Jahr mit jungen Leuten
Viele von euch wissen wahrscheinlich noch nicht, was sie nach ihrem Schulabschluss machen wollen. Genau so ging es auch Helena Berg aus Siegen in Nordrhein-Westfalen. Deshalb entschied sich die heute 20-Jährige nach ihrem Schulabschluss, ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in der Denkmalpflege bei einer der bundesweit 13 Jugendbauhütten zu absolvieren.
Schon früh war ihr klar, dass sie später im sozialen Bereich arbeiten wollte. Auf Anregung ihres Vaters bewarb sie sich für ein FSJ im Bereich Denkmalschutz bei den Jugendbauhütten.
Voraussetzungen dafür sind ein Alter zwischen 17-26 Jahren und die Vollendung der Schulpflicht. Welchen Schulabschluss der oder die Jugendliche hat, ist nicht entscheidend.
Mit dem FSJ in der Denkmalpflege startete Helena am 1. September 2016 und wird es bis Ende August fortführen. Momentan lebt sie mit drei anderen Jungs und einem Mädchen in zwei angemieteten Wohngemeinschaften der Jugendbauhütte in Stade. Alle fünf arbeiten gemeinsam als Team in der Mobilen Interkulturellen Einsatztruppe (MOBI). Die MOBI ist eine Besonderheit der niedersächsischen Jugendbauhütte.
Die Jugendlichen der MOBI reisen als Gruppe an verschiedene Einsatzorte in ganz Niedersachsen, z.B. kleinere Museen, Stiftungen und Vereine, die Unterstützung für denkmalpflegerische Vorhaben brauchen. Meist liegen diese Arbeiten im handwerklichen Bereich. In diesem Jahr ist die MOBI erstmalig eine interkulturelle Einsatzgruppe. Die Jugendlichen kommen zum Beispiel aus Armenien, Georgien, Celle und Sögel (beides Niedersachsen) und Nordrhein-Westfalen. Alle fünf sind zufrieden mit ihrem FSJ, alle Erwartungen wurden bisher erfüllt.
Helena arbeitet zirka acht Stunden täglich in gemeinnützigen Vereinen, Museen oder Stiftungen gemeinsam mit den vier anderen in ganz Niedersachsen und reist viel. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen übernachtet bei weiteren Entfernungen auch vor Ort. Unterkunft, Anreisekosten (eigener JBH-Bus) und Verpflegung werden bezahlt. Der Hauptwohnort ist jedoch in Stade.
Insgesamt sind es pro JBH in einem Jahr zirka 22 Freiwillige, die gemeinsam auf sechs einwöchige Bildungsseminare fahren. In diesen Seminaren werden alte Handwerkskünste erprobt, man setzt sich mit Denkmalthemen auseinander und gemeinsam mit Fachleuten restauriert man Objekte, die unter Denkmalschutz stehen .
401 € bekommt die FSJlerin im Monat für ihre Arbeit, zusätzlich erhält sie Kindergeld. Nach Abzügen für z.B. ihre Wohnung stehen ihr im Monat noch ungefähr 200 € zur Verfügung, für Essen ist zusätzlich gesorgt.
Weiterempfehlen kann Helena das FSJ in der Denkmalpflege für Leute, die handwerklich interessiert sind, ein Interesse für alte Häuser besitzen, und für alle, die offen, flexibel und nicht zimperlich sind. Besondere Vorkenntnisse im handwerklichen Bereich benötigt man nicht, da immer ein Anleiter oder eine Anleiterin vor Ort zur Verfügung steht und bei Fragen Hilfe leistet.
Helena ist mit großer Freude dabei. Alle ihre Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Helena empfiehlt allen Jugendlichen das FSJ, weil sie durch diese gemeinsame verantwortliche Arbeit an Selbstständigkeit sowie an Selbstbewusstsein gewinnen. Helena selbst sagt, sie sei durch diese Arbeit offener geworden. Sie ist dankbar, in diesem für sie wichtigen Jahr die Möglichkeit gehabt zu haben, über ihre zukünftige berufliche Werdung nachzudenken.
Eventuell möchte Helena anschließend ein Pädagogik- oder Architekturstudium absolvieren und gerne im Norden wohnen bleiben, da es ihr hier sehr gut gefällt.
Wenn euch weitere Infos interessieren, könnt ihr unter http://www.ijgd.de/dienste-in-deutschland/fsj-denkmalpflege.html mehr über das FSJ erfahren.
Oder ihr ruft einfach bei der „Jugendbauhütte im Landkreis Stade“ an, Tel. 04141 542230. Das Büro befindet sich im Schloss Agathenburg, Hauptstr. 45, 21684 Agathenburg, Ansprechpartnerin ist Eva Pfennig.
Das Gespräch mit Helena Berg führten Ronja, Linda und Janina.